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NEL GIARDINO DEI SUONI
von Nicola Bellucci, Dokumentarfilm, 85 min., Schweiz 2010
«Nel giardino dei suoni» («Im Garten der Klänge») ist eine poetische Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die Welt der Töne, Klänge und Geräusche.
«Nel giardino dei suoni» zeichnet ein Porträt des blinden Musikers, Therapeuten und Klangforschers Wolfgang Fasser. Der Film erzählt die ungewöhnliche Geschichte eines Menschen, der seine eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt, indem er schwerstbehinderten Kindern hilft, sich auf eine ihnen feindlich erscheinende Welt einzulassen.
Wolfgang Fasser ist in Glarus aufgewachsen. Durch eine Erbkrankheit hat er als Jugendlicher das Augenlicht verloren. Er musste früh lernen, was es bedeutet, anders zu sein in dieser «für Sehende eingerichteten Welt». Auf dem Weg durch die Dunkelheit entdeckte Fasser die Welt der Geräusche, Klänge und Töne.
Heute lebt Fasser in einem abgelegenen Weiler bei Poppi in der wunderschönen Landschaft des Casentino (Toscana). Dort arbeitet der diplomierte Musiktherapeut mit Kindern, die aufgrund von Gehirnschädigungen schwer behindert sind. Einige können weder sehen noch sprechen, andere sind gelähmt oder autistisch. Nicola Bellucci hat über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet, wie Fasser mit Hilfe von Musikinstrumenten, Geräuschen und Tastübungen in geduldiger Kleinarbeit einen Dialog mit den jungen Patienten aufbaut.
Nachts ist Fasser oft allein mit Blindenstock und Tonbandgerät unterwegs, um «Klanglandschaften» aufzuzeichnen. Wir begleiten ihn auf seinen Streifzügen durch die Toskana und erleben mit ihm verschiedene ländliche und urbane akustische Räume. «Für mich sind die Tonaufnahmen wie Postkarten», sagt er. Und fügt an: «Ich habe nicht das Gefühl, ich sehe nicht, denn ich höre ja.»
Fassers persönliche Hörerfahrungen fliessen auch in seine berufliche Arbeit ein. Die Förderung der sinnlichen Wahrnehmung stärkt bei den Patienten das Vertrauen in sich selber und zu anderen Menschen. Schritt für Schritt erweitern die Kinder ihre motorischen und kommunikativen Möglichkeiten und erkämpfen sich so ein Stück Autonomie.
Stab
  • Regie:
    Nicola Bellucci
  • Produktion:
    Frank Matter, soap factory GmbH
  • in Koproduktion mit
    Schweizer Fernsehen SF & Televisione Svizzera RSI
  • Kamera:
    Pio Corradi, Pierre Mennel, Nicola Bellucci
  • Ton:
    Patrick Becker, Hercli Bundi
  • Schnitt:
    Nicola Bellucci, Frank Matter
  • Schnittberatung:
    Anja Bombelli
  • Schnittassistenz:
    Alkmini E. Boura
  • Musik:
    Daniel Almada
  • Zusätzliche Musik:
    Wolfgang Fasser, Shalom Klezmer
  • Tonschnitt, Vormischung:
    Daniel Almada, Nicola Bellucci
  • Tonmischung:
    Florian Beck
  • Sounddesigner:
    Sebastian Tesch, Ansgar Frerich
  • O-Tonschnitt:
    Florian Beck
  • Foley Artist:
    Daniel Weis
  • Tonstudio:
    BASISberlin
    Uwe Kiefer (Geschäftsführer)
    Tobias N. Siebert (Herstellungsleitung)
  • Soundscapes:
    Walter Tilgner
  • Akkordeon:
    Christian Gerber
  • Perkussion:
    Marco Doctor
  • Farbkorrekturen:
    Jürgen Kupka
  • Titel & Grafik:
    Peter Volkart
  • Equipment:
    Neuland Film, Basel
  • Redaktion SF:
    Urs Augstburger, Thomas Beck
  • Redaktion RSI:
    Luisella Realini
Produziert mit der Unterstützung von
  • Bundesamt für Kultur
  • Fachausschuss Audiovision & Multimedia BS/BL
  • Kanton Glarus, Hauptabteilung Kultur
  • Migros Kulturprozent
  • Aktion Denk an mich
  • Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen SZB
  • Schweiz. Blinden- und Sehbehindertenverband SBV
  • Ernst Göhner Stiftung, Zug
  • Stiftung Cerebral
  • Stiftung für gesellschaftliche Lebensqualität
  • MBF Foundation